Oppendorf

Absturzdatum:     16.12.1943
Absturzzeit:      19:00 Uhr 
Absturzursache:     Abschuß durch Jäger
Flugzeugtyp:      Lancaster Mk III s 
Kennzeichen:      CF  B
Seriennummer:      LM424  
Besatzung:      7 (6 KIA, 1 POW) 
Einheit:      625. SQN
Herkunftsland:      GB 


An jenem Tag griffen ca. 500 Flugzeuge über Holland und Norddeutschland hinweg die Stadt Berlin an. Es wurden Wohngebiete und Eisenbahnanlagen getroffen. Ingesamt kehrten von diesem Einsatz 52 Maschinen nicht mehr zurück. Bei der Rückkehr gerieten die britischen Bomberverbände in starken Nebel, der die Sicht auf die Landemakierungen und Leuchtfeuer sehr stark einschränkte. 29 Lancaster gingen über dem britischem Festland verloren, entweder durch Zusammenstöße in der Luft oder wurden von den Besatzungen aufgrund von Treibstoffmangel aufgegeben. Dabei fanden 193 Besatzungsmitglieder den Tod, wurden verletzt oder in der Nordsee vermisst.
Die Lancaster mit der Seriennummer LM424 wurde bereits auf dem Hinflug von Jagdflugzeugen angegriffen und abgeschossen. Die Maschine stürzte brennend im Ortsteil Oppendorf der Gemeinde Stemwede mitten in dem Dorfzentrum nieder. Der Rumpf mit der gesamten Bombenlast fiel auf die Scheune von Sander Nr. 20, während das Heckteil am "Oppendorfer Klei" zur Erde kam. Das Flugzeug und die Scheune standen sofort in Flammen. Die Löschversuche wurden durch fortwährende Explosionen von Bordwaffenmunition erschwert. Nach zehn Minuten erfolgte eine weitere furchtbare Explosion, ausgelöst durch eine mitgeführte Luftmine. Hunderte von Stabbrandbomben wurden über das Dorf geschleudert. Innerhalb weniger Augenblicke war das ganze Dorf ein einziges Flammenmeer. Siebzehn Gehöfte und eine weitere Scheune wurden ein Raub der Flammen. Zwei Personen, die Tiere aus den Ställen retten wollten, wurden getötet. Viele weitere Bewohner des Ortes wurden zum Teil schwer verletzt.
Sechs Besatzungsmitglieder des englischen Bombers kamen ums Leben. Sgt Pallett konnte sich als einziger mit dem Fallschirm retten und landete in der Gemeinde Lemförde. Die gefallenen Flieger werden auf einem kleinen russischen Waldfriedhof in den "Wetscher Wiesen" bei der Stadt Diepholz beigesetzt. Im Jahre 1948 erfolgte die Umbettung auf den englischen Soldatenfriedhof in Hannover.
Startpunkt des Einsatzes war der Flugplatz Kelstern in England um 17:21 Uhr Ortszeit.


Die Besatzung
W/O   D. Baker    KIA 
Sgt    S. A. Robinson   KIA 
F/S    G. W. F. Batchelor    KIA 
Sgt    W. H. Pallett    POW 
W/O   G. E. Adams   KIA 
Sgt    K. Watmough   KIA 
F/L    W. D. Crimmins, RCAF   KIA 
 

 
17.12.1943, der Tag nach dem Absturz des Bombers
 
Gedenkstein auf dem Grundstück des Flugzeugabsturzes



Anmerkung:  Die 625. Squadron verlor bei dem Einsatz eine weitere Maschine. Die Lancaster mit der Seriennummer ED951 stürzte um 00:56 Uhr am 17.12.1943 in England in der Nähe von Gayton-le-Wold, Lincolnshire, ab.

Letzte Aktualisierung: 27.06.2013 11:41