Holsen

Absturzdatum:     30.01.1944
Absturzzeit:     12:30 Uhr
Absturzursache:     Abschuß durch Jäger
Flugzeugtyp:     B-17 G-25-BO
Kennzeichen:     LF  F
Seriennummer:     42-31692
Nickname:     ---
Besatzung:     10 (8 KIA, 2 POW)
MACR / KU:     2878 / 779
Einheit:     379.BG / 526.BS
Herkunftsland:     USA

 


Zwischen 11:20 Uhr und 13:35 Uhr griffen 742 amerikanische Flugzeuge die Flugzeugindustrieanlagen in der Stadt Braunschweig an. Die Rauchentwicklung durch die Explosionen verhinderte jedoch den Bombenabwurf der letzten Angriffswelle. Als Ausweichziel wurde die Stadt Hannover bombardiert. Insgesamt wurden 1750 to Spreng- und Brandbomben abgeworfen. Die deutsche Luftwaffe setzte 455 Jagdflugzeuge zur Abwehr ein. Zwanzig alliierte Bomber wurden abgeschossen.

Der Bomber der 526. Staffel wurde von einem deutschen Jagdflugzeug abgeschossen und stürzte über dem Gebiet des Ortsteiles Holsen der Gemeinde Hüllhorst ab. Die Maschine explodierte noch in der Luft und Trümmerteile schlugen u.a. auf einer Ackerfläche am "Jarrenkamp", westlich der Straße "Im Buchholz" auf. Sieben Besatzungsmitglieder wurden schon in der Maschine durch Bordwaffenbeschuß der angreifenden Jagdflugzeuge getötet, sodass sich nur noch drei mit den Fallschirmen retten konnten. Der Copilot Lt Hake starb jedoch kurze Zeit später an seinen schweren Verletzungen, die er sich beim Fallschirmabsprung zugezogen hatte. Sein Fallschirm wurde durch Trümmerstücke des Bombers beschädigt und durch die Wucht des Aufpralls zog er sich tödliche Verletzungen zu. Augenzeugen berichten, dass er noch versucht hatte, durch Ruderbewegungen in der Luft seine Fallrichtung zu ändern, um in den Bereich eines kleinen Wäldchens zu gelangen, damit die Wucht des Aufpralls durch die Bäume gemindert wird. Dies mißlang und er schlug auf einer Wiese hinter dem Bauernhof "Lange" auf. Lt Upson und S/Sgt Heimerl landeten mit ihren Fallschirmen ca. 800 m weiter östlich. Sie wurden gefangen genommen und in die Stadt Minden gebracht.
Alle gefallenen Besatzungsmitglieder wurden auf dem Friedhof des Nachbarortes Schnathorst am 03.02. bzw. 07.02.1944 in den Gräbern 1-8, Sektion III, Reihe 282, beigesetzt.


Der Startpunkt des Einsatzes war an jenem Tag der Flugplatz Kimbolton in England.

 



Die Besatzung

P   1st Lt Frank E. Upson   POW
CP   2nd Lt Edwin C. Hake   KIA
Nav   2nd Lt Marshall G. Heylar   KIA
Bomb 2nd Lt Roy L. Grant KIA
RO   S/Sgt Aaron Dreizin   KIA
TT/ENG   T/Sgt Anthony T. Salamone   KIA
BTG   S/Sgt John C. Callison   KIA
LWG   S/Sgt Sheridan L. Heimerl   POW
RWG   S/Sgt Hubert L. Crook   KIA
TG   S/Sgt George W. van Sickle   KIA

 

 

Anmerkung: Vielen Dank an Herrn Lange aus Holsen, der mir bei meinen Nachrecherchen zu diesem Fall im Herbst 2010 mit seinen Hinweisen zu den Umständen des Todes von Lt Hake sehr geholfen hat. Sein Vater hatte damals als Augenzeuge den Abschuß des Bombers sowie den Fallschirmabsprung und die Landung des amerikanischen Fliegers auf seinem Grundstück verfolgt und den Schwerverletzten in die Scheune seines Bauernhofes gebracht.

Ausgangspunkt weiterer Recherchen war der Kontakt zu Herrn Conrad Hake aus den USA, dem Neffen des Copiloten. Sein Vater hatte nach dem Krieg mit dem überlebenden Piloten Upson gesprochen, der sich nicht erklären konnte, warum sein Copilot trotz Fallschirmabsprung ums Leben gekommen war.

Letzte Aktualisierung: 11.01.2011 14:09