Silixen

Absturzdatum:     22.10.1943
Absturzzeit:      21:21 Uhr
Absturzursache:     Abschuß durch Nachtjäger
Flugzeugtyp:      Halifax Mk II
Kennzeichen:      DY  Z 
Seriennummer:      HR911
Besatzung:      7 (4 KIA, 3 POW)
Einheit:     102. SQN  
Herkunftsland:      GB 

 

 

An jenem Tag starteten 569 Flugzeuge von Südengland aus, um einen Großangriff auf die die Stadt Kassel zu fliegen. Über dem Zielgebiet wurden ca. 350 Luftminen, 600 Sprengbomben und 417.000 Brandbomben abgeworfen. Innerhalb von 15 Minuten brannte die gesamte Innenstadt. An die 10.000 Einwohner verloren dabei ihr Leben. Der Angriff dauerte von 20:44 Uhr bis 21:38 Uhr.
Über dem Wesertal griffen deutsche Jagdflugzeuge die feindlichen Bomber verbissen an. Man hörte in der Nacht das Rattern der Bordkanonen während der Luftkämpfe. Die Halifax mit der Seriennummer HR911 wurde von einem Nachtjäger auf dem Rückflug angegriffen und abgeschossen. Die Maschine explodierte nach mehreren Wirkungstreffern bereits in der Luft und die Trümmer stürzten in den "Silixer Hagen", zwischen den Ortsteilen Silixen und Kükenbruch, nieder. Drei Besatzungsmitglieder konnten noch rechtzeitig die Maschine verlassen und sich mit den Fallschirmen retten.
Die gefallenen Besatzungsmitglieder wurden auf dem Friedhof der Gemeinde Extertal beigesetzt und nach dem Krieg auf den englischen Soldatenfriedhof in Hannover umgebettet. Sgt Fantley zog sich bei dem Absturz leichte Verletzungen zu.

Der Startpunkt des Einsatzes war der Flugplatz Pocklington in England um 17:37 Uhr Ortszeit.
 

 

Die Besatzung

P/O   D. W. Brookes   KIA
S/Sgt    R. Sykes   KIA
P/O   J. H. Walton    POW
P/O   B. F. H. Miller   KIA
S/L   A. Abels    POW
Sgt    S. Fantley    POW
F/S    W. E. A. Spencer    KIA 
S/Sgt    G. K. Sewell   KIA 

 

 

Der Abschuß der Maschine ging auf das Konto von Hauptmann Rudolf Altendorff, zum damaligen Zeitpunkt 12./NJG 5. Sein Angriff erfolgte um 21:14 Uhr in einer Höhe von 4.800 m Höhe.

Anmerkung:  Das ehemalige Besatzungsmitglied Stan Fantley, hat im März 1991 die Absturzstelle seiner Maschine in der Gemeinde Extertal sowie die Gräber seiner gefallenen Kameraden auf dem englischen Soldatenfriedhof in Hannover aufgesucht. Der ehemalige Bordfunker der Halifax HR911 und seine Frau wohnten während ihres Aufenthaltes in Deutschland bei der Familie Schröder. Während dieser Zeit hat Herr Fantley auch in einem Sportflugzeug die Flugroute zur Stadt Kassel noch einmal nachgeflogen. Die damaligen Ereignisse um den Abschuß seiner Maschine, sein Freund der Pilot P/O Brookes kam dabei ebenfalls ums Leben, hatten bei ihm ein Traumata ausgelöst, dass ihn Zeit seines Lebens begleitet hat.

Letzte Aktualisierung: 14.07.2009 19:23